Indie-UI: Events 1.0. Events for User Interface Independence (eingestellt)

Stand: 14. Juli 2016

Die Independent User Interface (Indie UI) Working Group ist nicht mehr aktiv. Der Ansatz von Indie-UI, eine Brücke zwischen bestimmten geräteabhängigen Eingaben und der Interaktionsabsicht bzw. der Nutzer-Intention (englisch: "intent") herzustellen, ist jedoch weiter relevant und wird nun in anderen Zusdamemnhängen weiterentwickelt, z.B. in der WebPlatform Working Group.

Die folgenden Informationen sind deshalb historischer Natur.

Geräteabhängige Nutzereingaben sind z.B. Streichbewegungen oder Tippen auf Touchscreens, Maus-Eingaben, Tastatur-Eingaben, Sprach-Eingaben oder gestische 3D-Eingaben. Mögliche Interaktionsabsichten solcher Eingaben sind z.B., einen Text zu scrollen, eine Taste auszulösen oder ein Element auf dem Bildschirm zu verschieben.

Wem hilft Indie-UI?

Bislang sind Bedienelemente in Web-Anwendungen häufig nur für bestimmte Eingaben empfänglich. Es kommt z.B. oft vor, dass sich der Wert eines Schiebereglers über Maus- und Touch-Eingaben ändern lässt, nicht jedoch über eine Tastatureingabe (etwa + oder -). Indie-UI soll es Web-Entwicklern erleichtern, eine durchgängige und stimmige Bedienbarkeit von Web-Anwendungen unabhängig vom Ausgabegerät und dem Eingabemodus sicherzustellen. Da verschiedene Geräte und Betriebssysteme unterschiedliche Gesten für verschiedene Interaktionen etabliert haben, erleichtert es Web-Entwicklern die Arbeit, wenn sie die Intention des Nutzers vereinheitlicht als Indie-UI-Event auswerten können.

Wie funktioniert Indie-UI?

Indie-UI-Events definiert bestimmte, in sich abgeschlossene Interaktionen, wie etwa Scrollen oder den sichtbaren Bereich verschieben, eine Eingabe abbrechen bzw. ungeschehen machen, den Wert eines Bedienelements ändern (z.B. bei einem Auswahl-Menü oder einem Schieberegler) oder den Fokus auf ein bestimmtes Objekt setzen.

Umgebungen, die Indie-UI unterstützen, werten Eingaben aus, um daraus die intendierte Aktion zu erschließen und den passenden Indie-UI-Event auszulösen. Dieser Event wird dann zusätzlich zu modus-spezifischen Eingaben an die Web-Applikation gesandt, die ihn auswerten und entsprechend interpretieren kann.

Wie nutzen Webentwickler zukünftig Indie-UI?

Webentwickler können auf den interaktiven Elementen ihrer Web-Anwendungen betimmte Events als sogenannte request events definieren. Ein Beispiel: Ein Autor kann für den Bereich einer Karte definieren, dass Nutzer in diesen Bereich hinein- und herauszoomen können, indem er für dieses Element den Event zoomrequest definiert. Macht ein Nutzer dann in diesem Bereich Eingaben, die auf der jeweiligen Plattform als Befehl zum Hineinzoomen interpretiert werden, kann die Web-Anwendung diese Eingabe auswerten und die Karte vergrößert anzeigen.

Bessere Unterstützung von Interaktionen bei angeschalteten Bedienungshilfen

Indie-UI soll auch die Zuordnung von Eingaben bei angeschalteten Bedienhilfen erleichtern. Wenn diese aktiviert sind, werden Eingaben häufig anders interpretiert. So funktioniert die Auswahl einer Taste auf einem Touchscreen im Normalfall direkt (bzw. beim Anheben des Fingers), bei eingeschaltetem Screenreader aber erst nach Auswahl der Taste über ein Doppel-Tippen.