E-Book-Reader

E-Book-Reader sind handliche Geräte zum Lesen von elektronischen Büchern, den sogenannten E-Books.

Was ist das?

E-Book-Reader sind Lesegeräte, die es ermöglichen, elektronische Bücher, die sogenannten E-Books, zu lesen. Die Daten werden per Computer auf den Reader übertragen oder direkt, mit Hilfe einer WLAN-Verbindung, über die vorinstallierten Buchshops erworben. Der Reader gibt dann den Text visuell über ein Display wieder. Auf den handlichen Geräten lässt sich eine große Anzahl an Büchern speichern, die dann permanent mobil aufrufbar sind.

Gut bedienbare E-Book-Reader mit variabler Schriftgröße und ausreichend großem Bildschirm können vor allem für sehbehinderte Menschen interessant sein. Weil das Readerdisplay meist ohne Hintergrundbeleuchtung auskommt (E-Papier-Technologie), haben E-Book-Reader angenehmere Leseeigenschaften als LCD- oder TFT-Displays und eine sehr lange Akkulaufzeit. Sie sind zudem spiegelungsfrei und daher auch für blendempfindliche Personen geeignet. Allerdings kann sich der mangelnde Bildschirmkontrast bei verschiedenen Sehbehinderungen auch nachteilig auswirken. In diesen Fällen sollte auf Reader mit LCD-Display oder Tablets mit E-Book-Reader-Apps zurückgegriffen werden.

Die Navigation erfolgt meist über ein Bedienmenü mit Pfeiltasten. Viele Reader sind heute auch mit Touchscreens ausgestattet, über die navigiert wird. Es ist möglich, Lesezeichen zu setzen und so zu bestimmten Seiten oder Textabschnitten zu springen. Einige Produkte bieten kleinere Textbearbeitungsfunktionen, z.B. die Erstellung von Randnotizen, Suchfunktionen oder integrierte Wörterbücher, und zeigen sogar MS-Office-Dateien an. Mit manchen E-Book-Readern lassen sich außerdem Audiodateien speichern und MP3-Dateien abspielen.

Man kann E-Book-Dateien auch auf dem PC, Notebook, Tablet oder Smartphone lesen. Benötigt wird hier nur eine spezielle Readersoftware, die abhängig vom jeweiligen E-Book-Format ist.

Was ist zu beachten?

Display

Je nach benötigtem Vergrößerungsfaktor sollte eine ausreichende Displaygröße gewählt werden. Bei hoher Vergrößerungsstufe ist außerdem eine Bilddarstellung im Querformat hilfreich. Die meisten Reader verwenden stromsparende E-Papier-Bildschirme. Diese Technologie ist weitgehend spiegelungsfrei, ermöglicht aber bis auf wenige Ausnahmen meist nur Schwarz-Weiß-Darstellungen. Für blendempfindliche Personen sind die E-Papier-Displays sicherlich angenehm, Personen mit hohem Kontrastbedarf sollten die Einstellungsmöglichkeiten prüfen. Nutzer, die auch in dunkler Umgebung lesen können wollen, sollten einen E-Book-Reader mit Displaybeleuchtung wählen.

Es gibt auch Reader, die – wie Laptops oder PC-Bildschirme – mit LCD- oder TFT-Displays ausgestattet sind. Hier ist eine Farbdarstellung möglich und der Bildschirm ist beleuchtet. Nachteilig ist, dass LCD- oder TFT-Monitore spiegeln können und einen höheren Stromverbrauch (und damit kürzere Akkulaufzeiten) haben.

Vergrößerung

In der Regel verfügen die Reader über eine stufenweise Schriftvergrößerung. Viele Geräte bieten auch die Möglichkeit, andere Schriftarten auszuwählen, die von vornherein ein größeres oder besser lesbares Schriftbild haben.

Achtung: Es gibt E-Book-Formate, die sich in der Darstellung nicht verändern lassen, zum Beispiel PDF-Dokumente. Hier können dann auch die Schrift-Einstellmöglichkeiten des Readers nichts ausrichten. Manche Geräte bieten allerdings eine Zoomfunktion, mit der auch solche Bücher vergrößert werden können. Diese ist aber grundsätzlich kein Ersatz für eine richtige Schriftvergrößerung, da die natürliche Auflösung des Displays nicht erhöht wird. Die Schrift eingescanntner Dokumente wird in der Vergrößerung unscharf und ohne Kantenglättung dargestellt. Außerdem passen vergrößerte Textzeilen nicht mehr auf den Bildschirm und lassen sich nicht ohne ständiges horizontales Scrollen lesen.

Farbwiedergabe / Kontrasteinstellung

Eine Farbwiedergabe unterstützen nur wenige Geräte mit Doppeldisplay oder LCD-Bildschirm. Die Anzeige von inversen Farben ist derzeit nur auf sehr wenigen E-Papier-Displays möglich, bei vielen Geräten lässt sich aber der Kontrast in Graustufen einstellen. Personen mit hohem Kontrastbedarf sollten vorab prüfen, ob die angebotenen Abstufungen ausreichen.

Bedienung

E-Book-Reader gibt es mit unterschiedlichen Bedienkonzepten. Während manche Reader eine feste Tastatur oder Pfeiltasten zur Menübedienung und zum Blättern haben, werden andere Reader über einen Touchscreen mittels virtueller Tastatur bedient. Probleme mit einer spiegelnden Oberfläche gibt es hierbei deutlich weniger als früher. Auch die kombinierte Verwendung von Touch- und taktiler Bedienung ist sehr verbreitet.

Die Integration einer Sprachausgabe, also eine Text-to-Speech-Funktion, könnte grundsätzlich für sehgeschädigte Anwender nützlich sein, z.B. unter schwierigen Lichtverhältnissen oder wenn die Vergrößerung nicht ausreicht. Diese wird bislang aber nur von wenigen Geräten angeboten.

Unterstützte Dateiformate

Die Bandbreite der zur Verfügung gestellten E-Book-Dateiformate variiert derzeit noch stark. Nicht jeder Reader kann alle Buchformate lesen. In Deutschland wird versucht, sich auf den offenen EPUB-Standard bei der Bereitstellung von digitalen Büchern zu einigen. Dieser Standard bietet derzeit die beste Zugänglichkeit. Gängig ist ebenfalls das Format Mobipocket. Bei häufiger Verwendung von Vergrößerungsfunktionen sollte der Reader Dateiformate unterstützen, die Vergrößerung in vollem Umfang zulassen, z.B. TXT oder HTML.

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