Wie gut wird die Spracheingabe unterstützt?

Nicht nur für blinde und sehbehinderte Menschen ist die Spracheingabe eine interessante Funktion, da sie die mühselige Nutzung der virtuellen Bildschirmtastaturen ersetzen kann.

Stand: Aktualisiert am 10. März 2015

Hinweis 30. Dezember 2016: Dieser Abschnitt reflektiert Testergebnisse aus dem Jahr 2015 mit inzwischen nicht mehr aktuellen Geräten und nicht mehr aktueller Betriebssystem-Software. Ein erneuter Vergleich mit aktuellen Geräten und Betriebssystemen könnte zu deutlich abweichenden Ergebnissen führen.

Die Spracheingabe kann sowohl für die Sprachsteuerung verwendet werden (auf die wir hier nicht näher eingehen) als auch für die Texteingabe alternativ zur virtuellen Tastatur. Zurzeit ist meist eine Internetverbindung die Voraussetzung für das Funktionieren der Spracheingabe.

Auch in diesem Bereich hat Apples iOS die Nase vorn. Die virtuelle Tastatur auf dem iPhone hat eine Mikrofontaste, welche die Spracheingabe startet. Beim Verfassen von E-Mails oder in Apps wie „Notizen“ lassen sich auch längere Passagen mit guter Qualität der Spracherkennung diktieren.

Bei Android ist die Lage uneinheitlicher. Die Standardtastaturen der meisten Skins bieten auf neueren Geräten die Spracheingabe (z.B. Samsungs TouchWiz, HTCs Sense, ASUS' ZenUI oder LGs namenlose Skin), bei anderen fehlt sie (z.B. auf Motorolas Moto E von 2014). Es lassen sich aber gegebenenfalls andere Tastaturen wie die Google-Tastatur installieren, welche die Spracheingabe unterstützen. Ob das im Einzelfall funktioniert, ist bei der Vielzahl von Android-Skins nicht sicher zu sagen.

Ansonsten gibt es spezielle Apps, die das Diktieren unterstützen, etwa der Jota Text Editor. Das funktioniert nur gut bei abgeschaltetem Screenreader, ist also für blinde Nutzer kaum brauchbar.

Die Qualität der Spracherkennung ist auch bei Android ordentlich, längere Eingaben sind möglich, Zeichensetzung wird verstanden. Es hapert allerdings bei der Groß- und Kleinschreibung und häufiger als bei Apple wird Gesprochenes falsch verstanden.

Bei Windows Phone 8 können E-Mails in der Standard-E-Mail-App diktiert werden, OneNote legt dagegen nur Tondateien in der Notiz an. Die kostenlose App Note+ bietet ein sauberes Interface für die Spracherkennung. Deren Qualität ist aber nur mäßig: vieles wird falsch verstanden und die Aufnahme bricht nach ca. 10 Sekunden ab. Diktieren und Sprachsteuerung funktionieren nur nach Herunterladen des Spracherkennungspakets (etwas versteckt). Auch hier lässt sich wie bei Apple die Datei nicht lokal sichern, sondern nur synchronisieren oder über Mail oder Messaging versenden.